
Egon Krenz lobt Gerhard Schröder
n-tv
Das einstige politische Schwergewicht in der DDR verfolgt die Landtagswahlen im Osten offenbar genau: Im Abschneiden von AfD und BSW sieht Egon Krenz ein Signal. Die Position von Ex-Kanzler Schröder zum russischen Angriffskrieg findet er "gut".
Der frühere SED-Generalsekretär und DDR-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz zeigt sich erfreut über die jüngsten Wahlerfolge Sahra Wagenknechts und hofft auf eine Fortsetzung dieser Serie. "Da freue ich mich drüber und wünsche ihr viel Erfolg, dass sie noch viel mehr Stimmen bekommt", sagte Krenz dem "Tagesspiegel" am Rande einer Veranstaltung "75 Jahre DDR" in Berlin.
Der 87-Jährige sieht in dem guten Abschneiden der AfD und des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei den drei Landtagswahlen im September im Osten einen Aufruf zu Verhandlungen über die Beendigung von Russlands Krieg gegen die Ukraine. "Das Signal, was von diesen Veranstaltungen ausgeht, lautet: Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben", sagte Krenz.
Krenz lobte die Forderung der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer von der CDU und Dietmar Woidke von der SPD, sowie des thüringischen CDU-Chefs Mario Voigt nach stärkeren Bemühungen um eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg. "Ich finde, das ist sehr mutig, weil sie sich durchsetzen gegen eine gesellschaftliche Meinung in der CDU oder in der SPD, in der Ampel überhaupt", sagte Krenz dem "Tagesspiegel": "Und ich beglückwünsche sie dazu, dass sie so mutig sind."
