Drosten rechnet auch in den kommenden Jahren mit Corona-Maßnahmen
Die Welt
Christian Drosten geht davon aus, dass in den kalten Wintermonaten der kommenden Jahre eine Maskenpflicht in Innenräumen nötig sein wird. Auch weitere Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen sind laut des Virologen denkbar. Der Grund sei die fehlende Herdenimmunität.
Der Berliner Virologe Christian Drosten rechnet damit, dass auch in den kommenden Jahren im Herbst Maßnahmen gegen das Coronavirus notwendig sein werden. Grund sei die fehlende Herdenimmunität: „So viele Infektionen, wie man für eine Gemeinschaftsimmunität wie bei Influenza braucht, kann man in einem Sommer gar nicht haben“, so der Berliner Virologe im Gespräch mit der „Zeit“.„Das wird Jahre dauern, darum wird man auch noch jahrelang mit relativ milden Maßnahmen im Herbst und Winter die Inzidenzen kontrollieren müssen.“ Als milde Maßnahme sieht Drosten unter anderem das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen, für nötig hält er auch Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen. Dennoch macht der Wissenschaftler der Bevölkerung Hoffnung auf einen guten Sommer: „Die jungen, dreifach Geimpften können sich aber wieder frei bewegen – sie bauen, wenn sie sich infizieren, Immunität auf, auch für die Gemeinschaft.“
Natürlich gebe es Long Covid, aber bei Geimpften treten die Folgeschäden des Virus deutlich seltener auf als bei Ungeimpften. „Infektionen auf dem Boden der vollständigen Impfung – das ist keine Durchseuchungsstrategie“, so Drostens Einschätzung.