Donald Trump gegen „das letzte verbliebene Segment von WOKE“
Die Welt
Völlig außer Kontrolle? Das sagte Donald Trump gerade über die Smithonian Institution in Washington. Die würde lieber Sklaverei und Ungleichheit thematisieren, als den Erfolg des Landes zu feiern. Was ist zu erwarten, wenn Trump in den Museen der Hauptstadt die Macht übernimmt?
Völlig außer Kontrolle? Das sagte Donald Trump gerade über die Smithonian Institution in Washington. Die würde lieber Sklaverei und Ungleichheit thematisieren, als den Erfolg des Landes zu feiern. Was ist zu erwarten, wenn Trump in den Museen der Hauptstadt die Macht übernimmt? Als „das letzte verbliebene Segment von WOKE“ beschimpfte Donald Trump gerade auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social die Smithonian Institution in Washington, DC: Die Einrichtung, die zahlreiche Museen betreibt, sei, schrieb er in der für ihn charakteristischen Großschreibung, „VÖLLIG AUSSER KONTROLLE GERATEN“. Was dort diskutiert werde, sei, „wie schrecklich unser Land ist, wie schlimm die Sklaverei war und wie wenig die Unterdrückten erreicht haben – nichts über Erfolg, nichts über Glanz, nichts über die Zukunft.“ Er habe deshalb seine Anwälte angewiesen, sich mit den Museen in Verbindung zu setzen und genau denselben Prozess einzuleiten, der bereits bei Hochschulen und Universitäten durchgeführt worden sei und dort zu enormen Fortschritten geführt habe, schrieb der US-Präsident. Die Smithonian Institution war vorgewarnt: Gleich nach dem Amtsantritt der neuen Regierung im Frühjahr 2025 hieß es in einer offiziellen Erklärung des Weißen Hauses: „Donald Trump stellt Wahrheit und Vernunft in der Geschichte wieder her“. Das Smithsonian Museum in Washington, so weiter, „dient gegenüber der Welt als Symbol der amerikanischen Größe und macht Amerika stolz“. Der Vizepräsident, also J. D. Vance, habe den Auftrag, „unsachgemäße, spaltende und antiamerikanische Ideologie“ aus den Museen und Institutionen zu entfernen, die zum Smithsonian gehören. Am 12. August 2025 wurde mit der Warnung Ernst gemacht. Lonnie G. Bunch III., der Chef des Smithsonian, erhielt einen Brief mit einem Ultimatum: Die Museumsleitung habe 120 Tage, um sicherzustellen, dass ihre Ausstellungen den Richtlinien des Präsidenten entsprechen. Es geht dabei um alles – die gezeigten Objekte, die Wandbeschriftungen, die Kataloge, die Künstler, die Texte auf offiziellen Webseiten. Insbesondere soll das Smithsonian dem Weißen Haus alle Materialien der Ausstellungen zugänglich machen, die zum bevorstehenden 250. Geburtstag der Vereinigten Staaten im nächsten Jahr geplant sind. Jeder Museumskurator, jeder Bedienstete des Smithsonian soll sich für Gespräche zur Verfügung halten. Außerdem muss dem Weißen Haus offengelegt werden, wer welche Stipendien erhält und woher Fördergelder stammen. Zunächst einmal sind acht Museen davon betroffen, unter ihnen die Museen für die Geschichte der schwarzen Amerikaner und der amerikanischen Ureinwohner, aber auch die staatliche Porträtgalerie und des Museum für allgemeine amerikanische Geschichte.
