
Die SPD-Basis murrt - Scholz weicht aus
n-tv
Die Stimmen in der SPD, die auf einen Tausch des Kanzlerkandidaten drängen, reißen nicht ab. Bei einer SPD-Mitgliederbefragung "wären 80 Prozent für Pistorius", sagt eine Parteifunktionärin aus NRW. Kanzler Scholz und die Parteispitze geben sich weiter ungerührt.
Trotz Beteuerungen aus der Parteispitze wächst in der SPD der Druck für eine Auswechslung ihres designierten Kanzlerkandidaten Olaf Scholz. Immer mehr Basis-Gruppierungen rufen inzwischen laut nach Verteidigungsminister Boris Pistorius. Sonst drohe eine dramatische Niederlage bei der Bundestagswahl, warnte zuletzt der Unterbezirk Bochum - Teil der einflussreichen NRW-SPD.
Die Stimmung in der Partei spreche klar für einen Wechsel, sagte Unterbezirks-Chef Serdar Yüksel dem "Stern". "Wenn Sie in der SPD die Mitglieder befragen würden, wären 80 Prozent für Pistorius." Der Verteidigungsminister ist Umfragen zufolge in der Bevölkerung deutlich beliebter als Scholz, weswegen ihn manche für den aussichtsreicheren Kanzlerkandidaten halten. Ob Scholz noch einmal antrete, sei auch nicht allein seine persönliche Entscheidung, betonte Yüksel. "Es geht jetzt um die Frage, ob die SPD überlebt."
