Die Republikanische Partei – Das ist die „Grand Old Party“
Frankfurter Rundschau
Zwei Parteien bestimmen die Politik der USA: Die Demokraten und die Republikaner. Alles über die „Grand Old Party“.
Washington – Kann ein Mensch Eigentum eines anderen Menschen sein? Der Streit um die Frage nach der Legitimität von Sklaverei ist in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Grundstein der Republikanischen Partei. Der Süden der USA war für die Sklaverei, der Norden der USA hatte diese bereits abgeschafft.
Die wirtschaftliche Situation der USA sah wie folgt aus: Die Industrialisierung ging mit großen Schritten voran. Europäische Einwanderer, die ihren alten Kontinent verlassen hatten, weil sie dort keine Arbeit gefunden hatten, brachten das nötige Know-how zur Industrialisierung mit. Sie fanden auf der anderen Seite des Atlantiks eine Gesellschaft vor, dessen Kerngedanke die freie Entfaltung aller darstellte. Der sogenannte pursuit of happiness („Das Streben nach Glück“) ist das Kernstück der US-amerikanischen Verfassung.
Der Norden der USA durchlebte eine weitreichende Industrialisierung. Hier benötigte man vor allem Facharbeiter, die gut bezahlt wurden. Der Süden hingegen war wesentlich stärker auf großflächige Agrarproduktion ausgerichtet, weshalb man eine große Menge von Feldarbeitern benötigte. Diese waren beinahe ausschließlich afrikanische Sklaven, die größtenteils wie Tiere behandelt wurden. Agrarproduktion in diesem Ausmaß war ohne Sklaven praktisch nicht zu bewerkstelligen, weshalb die Farmer im Süden die Sklaverei unbedingt beibehalten wollten. Der Norden hingegen lehnte die Sklaverei größtenteils ab. Die wichtigste Institution zur Beibehaltung der Sklaverei war die Demokratische Partei.