
Die Grünen sollten ihr Blatt nicht überreizen
n-tv
Die Grünen wollen die massiven Schuldenpläne von Union und SPD nicht einfach durchwinken. Das ist verständlich und in der Sache richtig. Aber nach ihrem großen Auftritt im Bundestag ist nun die Zeit für Zugeständnisse gekommen.
Als US-Präsident Donald Trump seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus zusammenfaltete, prägte er einen Begriff: "Sie haben die Karten nicht", blaffte er ihn an. Ein Bild, das jeder versteht, der schon einmal Karten gespielt hat. Meist denkt man dabei an Poker. Nur passt das gar nicht - denn im Poker ist ja gerade der Witz, dass unklar ist, welche Karten die anderen am Tisch haben.
In der Politik ist das anders. Meist ist es weitgehend klar, wie die Karten verteilt sind. So auch gerade in den Verhandlungen von Union, SPD und Grünen über Lockerung der Schuldenbremse und Sondervermögen. Ohne die Grünen können die Grundgesetzänderungen nicht beschlossen werden. Das sind ziemlich gute Karten, und jeder weiß es. Auch wenn Friedrich Merz es wohl erst diese Woche begriffen hat.
