Deutschland hätte Platz für Elche und Wisente
n-tv
Wolf und Luchs leben schon wieder in Deutschland, aber was ist mit Elch und Wisent? Genug Platz gäbe es hierzulande, hat die Humboldt-Uni Berlin ermittelt. In Polen gibt es die beiden Arten noch - ob sie sich auch hierzulande etablieren können, hängt aber von einer anderen Frage ab.
Elche und Wisente hätten ausreichend Platz in Deutschland - wenn sie es hierher schaffen würden. Insbesondere im Nordosten, zum Beispiel in der Schorfheide, in der Uckermark oder an der Mecklenburgischen Seenplatte sowie in den Mittelgebirgen wie Harz, Spessart, Thüringer Wald oder Pfälzerwald gebe es "große Habitatgebiete", die für Elch und Wisent potenziell gut geeignet seien, hat die Humboldt-Universität in Berlin herausgefunden.
Die in Deutschland ausgestorbenen Arten breiten sich von Osteuropa wieder nach Westen aus. Vereinzelt werden Elche und Wisente immer wieder in Ostdeutschland gesichtet. Ein internationales Forscherteam des geografischen Instituts der Humboldt-Universität und von Partnern in Polen, Tschechien, Österreich und Schweden kartierte anhand sogenannter Habitatmodelle alle aus ökologischer Sicht geeigneten Lebensräume in Deutschland. "Uns hat überrascht, wie viele ökologisch geeignete Lebensräume wir für beide Arten identifizieren konnten", erklärte Studienleiter Hendrik Bluhm.
Ein Hindernis für die Wiederansiedlung stellt allerdings die Zerschneidung der Landschaft dar, etwa durch Autobahnen und Schnellstraßen. Auch der Ausbau von Grenzzäunen, beispielsweise an der EU-Außengrenze, und der Zaun zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest entlang der deutsch-polnischen Grenze, der genau im Bereich der aktuellen westlichen Verbreitungsgrenze von Wisent und Elch liegt, können die Wanderungsbewegungen der Tiere ausbremsen. Grünbrücken und Wiederansiedlungsprojekte könnten hingegen die Rückkehr von Elch und Wisent beschleunigen.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.