
Der baltische Wall steht
n-tv
In den baltischen Staaten herrscht die Überzeugung vor: Russland ist auch nach drei Jahren Krieg gegen die Ukraine nicht geschwächt, sondern stärker als zu Beginn des Überfalls. Alle drei Länder sind entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen.
In den baltischen Staaten ist die Unterstützung der Ukraine mittlerweile zu einem Vehikel zur Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit geworden. Drei Jahre nach Beginn des vollständigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine geben die Staaten jeweils über 50 Prozent mehr für ihre Verteidigungshaushalte aus. Die politischen Reihen sind geschlossen, die zivilgesellschaftliche Unterstützung ist nach wie vor groß.
"Ist es unser Ziel, den Krieg zu beenden oder die Aggression zu beenden? Dieser Unterschied von einem Wort hat enorme politische und sicherheitspolitische Auswirkungen für die Ukraine und die Zukunft Europas", sagte Kęstutis Budrys, der Außenminister Litauens, Ende Januar in Vilnius. Nach nunmehr über 1000 Tagen Krieg gegen die Ukraine und den "Westen an sich", wie die russische Sprachregelung lautet, gibt es im Westen nach wie vor unterschiedliche Ansichten über das genaue - gemeinsame - Ziel in Bezug auf den russischen Angriff.
Für die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland ist die Sache klarer. Auch weil ihre geografische Lage zu einem aktuellen Politikum geworden ist. Dies ist in verschiedenen Bereichen sichtbar: in der Gesellschaft, im politischen Diskurs und vor allem in der Entwicklung der jeweiligen Verteidigungshaushalte. Alle drei Staaten haben Zuwächse von - teils weit - über 50 Prozent zu verzeichnen.
