Das macht den Deutschen am meisten Angst
n-tv
Seit 30 Jahren beschäftigt sich eine Langzeitstudie mit den Ängsten der Deutschen - und kommt Jahr für Jahr zu anderen Ergebnissen. Auch 2022 rücken Themen in den Vordergrund, die vor kurzem kaum Ängste ausgelöst haben, befeuert von Ukraine-Krieg und Preissteigerungen.
Vor dem Hintergrund steigender Preise für Energie, Lebensmittel und Wohnen treibt die Deutschen in diesem Jahr die Furcht ums eigene Geld besonders um. Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist mit Abstand Sorge Nummer eins in der jährlich erhobenen Umfrage "Die Ängste der Deutschen". 67 Prozent der Befragten äußerten große Furcht davor, dass alles immer teurer wird.
Insgesamt sind finanzielle Sorgen Thema der fünf größten Ängste in diesem Jahr. Befragt wurden vom 13. Juni bis 23. August 2400 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen ab 14 Jahren. Sie sollten vorgegebene Themen auf einer Skala zwischen eins (gar keine Angst) bis sieben (sehr große Angst) bewerten. Die aufgrund des Ukraine-Kriegs erstmals abgefragte Angst vor weltweit immer mächtiger werdenden Herrschern stieg in der Rangliste direkt auf Platz sieben ein. Die Sorge vor einer deutschen Kriegsbeteiligung tauchte dagegen nicht in den Top Ten auf, stieg im Jahresvergleich jedoch extrem an.
Die Zahlen veröffentlichte die R+V-Versicherung. "Für uns war in diesem Jahr die große Frage, wie der unsägliche Angriff Russlands auf die Ukraine sich auf die Menschen auswirkt. Das sieht man nun ganz klar auch an der Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten", sagte Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. Im Vorjahr hatte die Furcht davor mit 50 Prozent den zweiten Platz eingenommen, hinter der Sorge vor höheren Steuern oder gekürzten Leistungen wegen Corona. Die starke Zunahme um 17 Prozentpunkte sei bemerkenswert, sagte Brower-Rabinowitsch.