Club of Rome will Klimakonferenzen schrumpfen
n-tv
Die jährlichen Weltklimakonferenzen sind Riesenevents, zu denen tausende Politiker und Lobbyisten per Flieger einschweben. Der Club of Rome fordert eine Reform: Mehr Wissenschaft, weniger Betrieb. Auch ein Globales-Umweltsünder-Ranking schlägt der Denkerzirkel vor.
Angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise fordert die Denkfabrik Club of Rome eine Reform der jährlichen UN-Weltklimakonferenzen. "Dieser lethargische Prozess steht völlig im Kontrast zur Klimaforschung und den Klimaschäden und -risiken in der realen Welt", erklärte der schwedische Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, zur Begründung in dem gerade veröffentlichten Aufruf. Unterschrieben ist er unter anderen von dem früheren UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der irischen Ex-Präsidentin Mary Robinson und vielen weiteren.
Konkret fordert die Gruppe häufigere und kleinere Treffen als die jährlichen Mammutkonferenzen. Zudem brauche es einen stärkeren Fokus auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Stand der Klimakrise. Aktuell treffen sich einmal im Jahr Vertreter von rund 200 Staaten, um über die Eindämmung der Erderwärmung zu beraten. Auch immer mehr Lobbyvertreter der Öl- und Gasindustrie sind dabei. Die nächste Konferenz in Dubai soll der Vorsitzende des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC leiten.
Stärker müsse dem Club of Rome zufolge im Fokus stehen, wie weit die Welt vom Erreichen des international vereinbarten 1,5-Grad-Ziels entfernt sei. Derzeit steuert die Welt nach Angaben der Vereinten Nationen auf 2,8 Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zu - mit katastrophalen Folgen. Der Club of Rome hält eine Modellierung für sinnvoll, die ständig neu berechnet, wie sich bestimmte Entscheidungen auf den Temperaturanstieg auswirken würden. Bei den Verhandlungen solle außerdem klar benannt und sichtbar angezeigt werden, welche Länder Fortschritte machten und welche nicht.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.