
Christian Lindner: Ampelkoalition lockt – doch wie sozial wird die FDP?
Frankfurter Rundschau
Gewerkschaftsbund und Altliberaler dringen auf Neupositionierung der FDP.
Berlin/Frankfurt - Wer wird ins Finanzministerium einziehen? Diese Frage scheint derzeit in Deutschland fast interessanter – ja, sogar drängender als alle Erörterungen möglicher Kandidat:innen für das nächste Kabinett. Viele hören bei „Finanzressort“ sofort den Namen Christian Lindner. Aber nicht alle: DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann beispielsweise findet, dass die FDP dort keine gute Wahl wäre. Als Zweitplatzierte in einer möglichen Ampel sollten die Grünen seiner Meinung nach den Anspruch auf die Finanzen erheben. Von ihnen erwartet Hoffmann mehr.
Aber Hoffmann hat keineswegs etwas grundsätzlich gegen Lindner und die Seinen in Regierungsverantwortung, wie er im FR-Interview sagt. Bei Infrastruktur Bildungspolitik und Digitalisierung sieht er sogar Übereinstimmungen. Weshalb der Chef des Gewerkschaftsbundes sich vorstellen kann, dass es gar zu einem Weiterdenken der 70er Jahre kommen könnte – wenn „eine Ampelkoalition Deutschland sozialliberal und ökologisch modernisiert“.
Der Hinweis auf das Ökologische ist der entscheidende Unterschied zu den 70ern. In der Logik kann eine Ampel nur einen deutlich anderen Charakter haben. Jetzt sind es weniger FDP und SPD, die sich einander annähern, es sind die „Kleinen“, die selbstbewusst formulieren, was ihnen gemein sein kann: Reformen, Erneuerungen, Umschwünge, Kurskorrekturen ...













