
CDU verzichtet bei Räuscher auf Sanktionen - Fachposten abgegeben
n-tv
Eines Parlamentariers nicht würdig, nicht Stil der CDU: Spitzenpolitiker der Christdemokraten in Sachsen-Anhalt findet deutliche Worte zum Verhalten eines Abgeordneten aus den eigenen Reihen. Doch ernsthafte Folgen hat es nicht. Ein Sorry des Betroffenen in der Fraktion reicht offenbar. Öffentlich schweigt er.
Die CDU in Sachsen-Anhalt hält an ihrem Mitglied ungeachtet dessen Postings mit einem Patronen-Foto an einen Grünen-Politiker fest. Der CDU-Landtagsabgeordnete Alexander Räuscher gibt jedoch seine Funktion als jagd- und wolfspolitischer Sprecher ab. Räuschers Einlassungen seien unentschuldbar, sagte CDU-Fraktionschef Guido Heuer nach einer Sondersitzung. "Es ist eine nicht zu tolerierende Entgleisung." Räuscher hatte einem Grünen-Politiker auf der Plattform X Patronen als Mittel gegen Kopfschmerzen empfohlen. Er habe Reue gezeigt, "insofern ist das mit den Rücktritten für die Fraktion erledigt", sagte Heuer.
Räuscher werde vorläufig auf Social Media verzichten, kündigte Heuer zudem an. Ein Ausschluss Räuschers aus der Fraktion habe nicht zur Debatte gestanden. Räuscher selbst äußerte sich nach der Sondersitzung der Landtagsfraktion nicht.
Räuscher hatte am Donnerstag im Netzwerk X ein Foto gepostet, auf dem auch Patronen zu sehen sind. Andere Abgeordnete vermuten, dass es im Landtagsgebäude aufgenommen wurde. Deshalb waren am Abend die Räumlichkeiten Räuschers von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger in Augenschein genommen worden. Auch der Leiter des Objektschutzdienstes war anwesend. Räuscher habe versichert, dass er im Landtag keine Waffen und keine Munition habe, sagte ein Sprecher des Landtags.
