Britische Regierung bittet Ölkonzerne zur Kasse
n-tv
Die Inflation in Großbritannien ist so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Während die Haushalte vor allem von den gestiegenen Energiepreisen belastet werden, verbuchen die Ölkonzerne zusätzliche Milliardengewinne. Einen Teil davon will die britische Regierung jetzt umverteilen.
Die britische Regierung will mit einem Unterstützungspaket in Höhe von 15 Milliarden Pfund (17,6 Milliarden Euro) die Folgen der Inflation für die Bevölkerung abmildern. Es müssten Menschen unterstützt werden, "die zu große Risiken tragen", sagte Finanzminister Rishi Sunak bei der Vorstellung der Pläne. Die Hilfsmaßnahmen sollen zu einem Drittel durch eine Steuer auf Zusatzgewinne von Ölkonzernen finanziert werden.
Laut Finanzministerium wird "rund einer von acht der finanziell schwächsten Haushalte" mindestens 1200 Pfund erhalten. Darunter soll eine Einmalzahlung in Höhe von 650 Pfund sein, eine Erhöhung der Mindestsicherung (Universal Credit) um 400 Pfund und eine Verdopplung der Rabatte auf Stromrechnungen bis Oktober.
Die Steuer für Konzerne wie BP und Shell auf die Zusatzgewinne durch den starken Anstieg der Öl- und Gaspreise soll laut Finanzministerium rund fünf Milliarden Pfund einbringen, weitere zehn Milliarden werden von der Regierung beigesteuert. Die Öl- und Gaskonzerne sollen auf die Zusatzgewinne 25 Prozent Steuern zahlen. Laut Ministerium soll es aber die Möglichkeit geben, 80 Prozent dieser Ausgaben steuerlich abzusetzen, um Investitionen im Energiesektor zu fördern.