Brasilien holzt Amazonas-Regenwald in Rekordtempo ab
n-tv
Schon im April vor einem Jahr wurde in Brasilien so viel Regenwald abgeholzt wie in keinem April zuvor. In diesem Jahr wird der Wert noch einmal verdoppelt. In nur einem Monat verschwindet eine Fläche Regenwald, die größer ist als Berlin. Es ist der dritte Rekordmonat in 2022. Umweltschützer sehen ein "Alarmsignal".
Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien hat im April erneut ein Rekord-Niveau erreicht. Nach offiziellen Satellitendaten der brasilianischen Raumfahrtbehörde wurden innerhalb eines Monats mehr als 1000 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Für den Monat April lag der bisherige Höchstwert bei 580 Quadratkilometern. Er war im vergangenen Jahr erreicht worden.
"Diese Zahl ist extrem hoch für diese Zeit des Jahres", erklärte die wissenschaftliche Leiterin des brasilianischen Büros des WWF, Mariana Napolitano. "Das ist ein Alarmsignal für den immensen Druck, dem der Wald ausgesetzt ist." Bereits im Januar und im Februar hatten die Behörden neue monatliche Höchstwerte verzeichnet.
Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung - er wird auch "grüne Lunge" der Erde genannt. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen.
Vielerorts im Süden Deutschlands sind die Wassermassen noch immer nicht abgeflossen. Meteorologen sagen derweil neue Niederschläge voraus - wenn auch weniger heftig. Die Behörden machen bereits Platz in Talsperren und Wasserspeichern. Und für ein Bundesland nennen Versicherer eine erste Schadenssumme.