Boll schlägt im Tischtennis-Entwicklungsland auf
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Timo Boll spielt seit mehr als 20 Jahren Tischtennis auf höchstem Niveau. Doch auch für ihn gibt es noch Premieren. So wie jetzt die Weltmeisterschaft in den USA. Der deutsche Oldie weist auf Kurioses hin. Dass er zu den Medaillenkandidaten zählt, ist mehr als berechtigt.
Das hat selbst Timo Boll in seiner mehr als 20-jährigen Profilaufbahn noch nicht erlebt: An diesem Dienstag beginnt in Houston zum ersten Mal eine Tischtennis-Weltmeisterschaft in den USA. Im scharfen Gegensatz zu ihrem geopolitischen Rivalen aus China sind die Vereinigten Staaten in diesem Sport noch ein Entwicklungsland. Nach Bolls eigener Erfahrung äußert sich das zum Beispiel auch darin, dass die durchaus enthusiastischen Zuschauer "manchmal mitten im Ballwechsel reinbrüllen".
Den Zuschlag für diese WM bekamen die Amerikaner trotzdem. Zum einen, um einen sportbegeisterten Markt zu erschließen. Und zum anderen, um an die "Ping-Pong-Diplomatie" vor genau 50 Jahren zu erinnern. Damals bauten Amerikaner und Chinesen ihre Spannungen mithilfe des Tischtennissports ab. Erst freundeten sich zwei Spieler beider Länder bei der Weltmeisterschaft 1971 an. Danach trafen sich auch die Staatsführer beider Länder zum ersten Mal.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.
Vor zwei Jahren in München verfolgen bis zu 40.000 Zuschauer die Wettkämpfe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Diesmal findet die EM in Rom statt - und in Italien ist das Interesse offenbar deutlich geringer. Darauf deuten massive Rabatte hin und die Weigerung, Verkaufszahlen zu kommunizieren.