BKA registriert steigende Zahl von Vermisstenfällen
n-tv
Mehr als 100.000 Menschen sind in Deutschland in diesem Jahr zeitweise verschwunden. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr. Die allermeisten kehren in kürzester Zeit wieder nach Hause zurück. Hunderte Vermisstenfälle sind bei der Polizei allerdings nach wie offen.
Die Zahl der Vermisstenfälle hat 2022 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Bis zum 7. Dezember dieses Jahres seien rund 104.000 Menschen als vermisst gemeldet worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Davon sind mehr als 100.400 Fälle bereits erledigt. Im gesamten Jahr 2021 waren knapp 96.800 Menschen als vermisst registriert worden, darunter sind mehr als 95.600 erledigte Fälle.
In der ausgewerteten Datenbank sind alle Vorgänge registriert, bei denen Menschen länger als vier Stunden vermisst wurden. Demnach sind sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen und Kindern die Zahlen 2022 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. So registrierte die Polizei bis zum 7. Dezember dieses Jahres gut 13.380 Vermisstenfälle von Kindern, davon gelten etwa 12.800 als erledigt. Im Gesamtjahr 2021 wurden in Deutschland knapp 11.950 Kinder als vermisst gemeldet, davon gelten rund 11.750 Fälle als erledigt, wie aus den BKA-Daten hervorgeht.
Erfahrungsgemäß erledige sich etwa die Hälfte aller Vermisstenfälle innerhalb der ersten Woche, erläuterte das BKA. Binnen Monatsfrist liege die Erledigungsquote bereits bei über 80 Prozent. Der Anteil der Menschen, die länger als ein Jahr vermisst werden, bewegt sich nach Angaben der Experten bei etwa 3 Prozent. Alle Minderjährigen bis einschließlich 13 Jahre würden als vermisst betrachtet, wenn sie ihren gewohnten Lebenskreis verlassen haben und ihr Aufenthalt unbekannt ist, erläuterte das BKA. "Solange die Ermittlungen nichts anderes ergeben, wird vorsichtshalber von einer Gefahr für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit des Betroffenen ausgegangen."
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