Beratende Kommission wertet Kandinsky-Gemälde als Raubkunst
n-tv
München (dpa/lby) - Das Gemälde "Das bunte Leben" von Wassily Kandinsky sollte nach Meinung der Beratenden Kommission NS-Raubgut an die Erben der ehemaligen jüdischen Eigentümer zurückgegeben werden. Das Bild sei der in Amsterdam lebenden Familie verfolgungsbedingt durch die Nationalsozialisten entzogen worden, schreibt die Kommission am Dienstag in ihrer Empfehlung. "Das bunte Leben" aus dem Jahr 1907 gilt als eines der Hauptwerke Kandinskys (1866-1944) und wurde 1972 von der Bayerischen Landesbank erworben, die es der Städtischen Galerie im Lenbachhaus als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat.
Seit 1927 war das Temperagemälde Teil der Kunstsammlung des Ehepaares Hedwig und Emanuel Albert Lewenstein in Amsterdam, die es dem Stedelijk Museum als Leihgabe überließen. Es zeigt altrussische Figuren und fantastisch-märchenhafte Motive. Wenige Monate nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutsche Wehrmacht wurde es nach Angaben der Kommission am 9. Oktober 1940 versteigert. Nach Ansicht der Bayern LB hatte ein Familienmitglied dies veranlasst. Die Familie dagegen machte bei der Kommission geltend, die Auktion stehe im Zusammenhang mit der systematischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die Nazis.
Die Beratende Kommission berief sich bei ihrer Empfehlung darauf, dass bei einem Verkauf ein verfolgungsbedingter Entzug angenommen wird, wenn die Betroffenen auch als verfolgt galten. Es fehle an Beweisen, dass die Familie das Gemälde aus freien Stücken beim Auktionshaus eingeliefert habe.
München (dpa/lby) - Die bayerische Staatsregierung will die jahrelangen Planungen für ein neues Konzerthaus in München noch einmal komplett von vorn beginnen und damit eine Halbierung der Kosten erreichen. Kern des Projekts soll ein großer Konzertsaal sein - das "Drumherum" werde aber weniger, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München sagte. Ziel sei es, bis 2036 "erfolgreich zu sein".
Vechta (dpa/lni) - Bei Löscharbeiten in einem Wohnhaus in Vechta haben Einsatzkräfte der Feuerwehr am Dienstag einen Toten gefunden. Bei dem Mann handelt es sich wahrscheinlich um den 66 Jahre alten Bewohner, der alleine in dem Haus lebte, teilte die Polizei mit. Todes- und Brandursache müssten nun ermittelt werden.
Bielefeld (dpa/lnw) - Mit einem Geländewagen sind Diebe in die Tür eines Juweliergeschäfts in Bielefeld gefahren und haben Schmuck aus den Vitrinen gestohlen. Mindestens drei maskierte Männer seien in der Nacht zum Dienstag mit dem Wagen in die Front des Geschäfts gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Eine Glastür wurde dabei so stark beschädigt, dass die Täter zu Fuß in den Laden gelangten. Sie hätten "diversen Schmuck" erbeutet, teilte die Polizei mit, ohne weitere Details zu nennen. Dann seien sie mit dem Geländewagen geflüchtet, hätten wenig später aber das Fluchtfahrzeug gewechselt. Die Ermittler hoffen bei der Fahndung nun auch auf Hinweise von Zeugen.
Dresden (dpa/sn) - Zum Erhalt der sächsischen Kur- und Erholungsorte fordern der Tourismusverband und der Heilbäderverband einen Mehrlastenausgleich. Ohne einen Ausgleich für die zusätzlichen Kosten für Erhalt, Ausbau und Schaffung, der für die staatlichen Prädikate notwendigen Infrastruktur, sei die Zukunft dieser Orte in Gefahr, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag. Die damit verbundenen Ausgaben auf kommunaler Seite stünden in keinem Verhältnis zu den Einnahmen der Gemeinden und belasteten damit den Haushalt der Kommunen enorm.
Wenn am Nachmittag Wolodymyr Selenskyj im Bundestag spricht, werden die Abgeordneten der BSW-Gruppe nicht anwesend sein. In einer Erklärung heißt es zur Begründung, der ukrainische Präsident nehme mit seiner ablehnenden Haltung zu Friedensinitiativen einen atomaren Konflikt in Kauf. Das könne man nicht unterstützen.