
Befreiungsarmee hält noch immer 300 Geiseln in Zug in Pakistan
n-tv
450 Menschen fahren mit dem Zug durch Pakistan, als plötzlich Dutzende Terroristen angreifen. Schnell sind Sicherheitskräfte vor Ort und befreien 150 Geiseln. Doppelt so viele warten weiter auf ihre Rettung.
Pakistanische Sicherheitskräfte kämpfen um das Leben von etwa 300 in der Provinz Baluchistan gekidnappten Zuginsassen. Die Sicherheitskräfte gingen behutsam vor, weil die Geiseln von Terroristen umgeben seien, die Sprengstoffwesten tragen, teilten die Behörden mit. Dennoch gab es Feuergefechte. Auch Hubschrauber seien im Einsatz, sagte Regierungssprecher Shahid Rind.
Der Zug mit neun Waggons war auf dem Weg von der Provinzhauptstadt Quetta nach Peshawar und befand sich teilweise in einem Tunnel, als die Angreifer am Dienstag den Angaben zufolge die Gleise sprengten und das Feuer eröffneten. Der Lokführer wurde schwer verletzt. Einsatzkräfte brachten gut ein Drittel der etwa 450 Menschen im Zug in Sicherheit, unter ihnen Frauen und Kinder. Mindestens 27 Terroristen wurden getötet. Unter den Sicherheitskräften gab es eine nicht genannte Zahl von Toten, wie drei Behördenvertreter sagten.
Zu der Geiselnahme bekannte sich die Baluchistan-Befreiungsarmee BLA, die erklärte, sie habe auch Sicherheitskräfte in ihrer Gewalt, die von Selbstmordattentätern bewacht würden. Die BLA sei bereit, die Passagiere freizugeben, wenn die Regierung inhaftierte Kämpfer der Gruppe freilasse, sagte BLA-Sprecher Jeeyand Baloch. Die Regierung reagierte darauf zunächst nicht.
