
Bandenkämpfe in Haiti fordern 89 Todesopfer
n-tv
Seit knapp einer Woche kämpfen in der haitianischen Armensiedlung Cité Soleil rivalisierende Banden um Territorium. 89 Menschen sterben, 74 werden verletzt. Menschenrechtsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe.
Bei Bandenkämpfen in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind Berichten zufolge binnen fünf Tagen mindestens 89 Menschen getötet worden. Weitere 16 Menschen würden vermisst, zudem gebe es 74 Verletzte, berichteten haitianische Medien unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation RNDDH. Mindestens 127 Häuser seien in Brand gesteckt oder zerstört worden.
Nach einer Mitteilung der Organisation Ärzte ohne Grenzen waren in dem Stadtteil Cité Soleil Tausende Menschen ohne Trinkwasser, Nahrung und medizinische Versorgung eingeschlossen. Das örtliche UN-Büro twitterte, insgesamt könnten sich in der Stadt 1,5 Millionen Menschen wegen Bandengewalt nicht mehr frei bewegen. Humanitären Helfern müsse sofort Zugang zu ihnen gewährt werden, um Nothilfe zu leisten.
Seit vergangenem Freitag kämpfen in Cité Soleil - einer großen, dicht besiedelten Armensiedlung am Rande von Port-au-Prince - schwer bewaffnete Banden gegeneinander um Territorium. Solche Kämpfe im Großraum der Hauptstadt haben seit mehr als einem Jahr die ohnehin schwierige Sicherheitslage in dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents bedeutend verschlechtert. Tausende Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, es kam zu Versorgungsengpässen. Allein zwischen dem 24. April und dem 6. Mai kosteten Bandenkämpfe nach einem RNDDH-Bericht 191 Menschen das Leben, darunter acht Kinder.
