
Baldauf hält den Atomausstieg für einen "Riesenfehler"
n-tv
Das einzige Atomkraftwerk in Rheinland-Pfalz ist längst abgebaut. Über die Zukunft der Kernenergie wird dennoch kontrovers diskutiert.
Mainz (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf hält das Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland für "einen Riesenfehler". "Das Aus für deutschen Atomstrom ist Energiepolitik ohne Sinn und Verstand", sagte Baldauf der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Unsere Atomkraftwerke in Deutschland gehören zu den sichersten der Welt. Und sie sind klimaneutral." Dass die Ampel-Bundesregierung in der aktuellen Krise trotzdem lieber auf dreckige Kohlekraftwerke setze, schade dem Klimaschutz.
Deutschlands europäische Nachbarländer und die EU setzten weiterhin auf Kernkraft. "Klimaschutz und Energiesicherheit, beides erreichen wir nur mit einem Mix verschiedener Technologien", betonte Baldauf. "Es gibt eine neue Generation von Kernkraftwerken, die dazu beitragen können. Wir dürfen Technologien der Kernspaltung und Kernfusion nicht sofort verteufeln, sondern müssen auch die Chancen in den Blick nehmen - offen und ideologiefrei."
Die Vorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Pia Schellhammer, sagte dagegen: "Die Abkehr von der teuren und riskanten Atomkraft bedeutet einen wichtigen Zugewinn an Sicherheit für die Menschen." Im Alltag werde das Ende der Atomkraft nicht zu merken sein, "denn unsere Stromversorgung ist mit den Erneuerbaren Energien besser gesichert als je zuvor". "Gerade einmal rund sechs Prozent trug die Atomenergie zuletzt noch zur Stromversorgung in Deutschland bei, subventioniert mit Milliarden Euro durch die Steuerzahlenden."
