
Baerbock: Offensive in Rafah wäre "Katastrophe mit Ansage"
n-tv
Israels Armee trifft Vorkehrungen für eine Offensive in Rafah. Die Ankündigung sorgt international für Kritik. Auch Außenministerin Baerbock spricht sich bei ihrem Besuch in Jerusalem für eine Feuerpause aus. Für die Zeit nach dem Krieg schwebt ihr ein Wiederaufbau-Programm für den Gazastreifen vor.
Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Israel-Besuch zu einer neuen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen. Diese würde ein Zeitfenster eröffnen, "um die Geiseln freizubekommen und um mehr humanitäre Hilfe hineinzubekommen", sagte Baerbock bei ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober. Sie rief nach Gesprächen in Jerusalem die Kriegsparteien dazu auf, einen Vorschlag Katars und Ägyptens für eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen. Bei neuen Gesprächen in Kairo hatte es allerdings bisher keinen Durchbruch gegeben.
Baerbock bekräftigte, eine israelische Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens wäre "eine humanitäre Katastrophe mit Ansage". Die Menschen benötigten "sichere Orte und sichere Korridore, um nicht noch weiter ins Kreuzfeuer zu geraten". Die Menschen in Rafah könnten sich "nicht einfach in Luft auflösen". Es müssten mehr Grenzübergänge geöffnet werden, damit mehr Hilfsgüter und Medikamente eingeführt werden könnten. Die UN-Mitarbeiter müssten sich außerdem auf Sicherheitsgarantien verlassen können, um weiterhin Hilfsgüter verteilen zu können.
Viele der mehr als eine Million Menschen, die sich in Rafah drängen, seien den israelischen Evakuierungsaufforderungen gefolgt und aus den Kampfgebieten in Nord-Gaza geflüchtet, "oft mit nichts mehr als ihren Kindern auf den Armen und ihren Kleidern am Leib". Israel vermutet im Tunnelnetzwerk im Süden des Gazastreifens die Hamas-Führung sowie israelische Geiseln.
