Bürger drängen auf Ukraine-Besuch: „Herr Scholz, Sie müssen da schleunigst hin!“
RTL
Für sein Zögern muss der Bundeskanzler bei RTL Direkt heftige Kritik einstecken.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Einladungen für einen Ukraine-Besuch bislang immer ausgeschlagen. Stattdessen waren Außenministerin Baerbock und auch CDU-Chef Friedrich Merz vor Ort. Bei RTL Direkt wurde die Diskussion zwischen dem Kanzler und Bürgern hitzig.
Finanzdienstleister Philipp Meyer saß in der Sendung am Tisch mit Olaf Scholz. Er wirft dem Kanzler vor, die Symbolwirkung eines solchen Besuchs zu unterschätzen: "Es kann doch nicht sein, dass Sie als Bundeskanzler dieses Landes die Symbolik dieser Bilder unterschätzen."
Außenministerin Baerbock habe ein tolles Zeichen gesetzt, als sie die Flagge an der deutschen Botschaft gehisst habe. Scholz könnte sogar Wirtschaftsbosse mit in die Ukraine bringen. "Sie müssen da schleunigst hin! Und wenn Sie die Symbolik dieser Bilder unterschätzen, wäre das wirklich traurig."Lese-Tipp: Alle aktuellen Infos zum Ukraine-Krieg jederzeit im Liveticker
"Ich unterschätze gar nichts", kontert Olaf Scholz deutlich. "Ich stehe für ernsthafte Politik!" Es müsse bei einem Besuch vor Ort "darauf ankommen, dass konkret was vorangebracht wird und darf nicht nur ein Fototermin sein." Deshalb werde er sich nicht "einreihen in eine Gruppe von Leuten, die für ein kurzes rein und raus mit einem Fototermin was machen."
Durchaus ein Seitenhieb auf CDU-Chef Friedrich Merz. Kritiker hatten ihm genau das vorgeworfen: Dass sein Besuch ein reiner PR-Termin gewesen sei, weil er der Ukraine als Oppositionspolitiker keine ernsthaften Angebote machen könne.
Kommentar zu Merz-Besuch: "Wer mit leeren Händen kommt, kommt lieber gar nicht"
Lese-Tipp: Am Tisch mit Olaf Scholz: Das sind die Gäste
Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Kriegs macht sich Stahlarbeiter Chris Rücker. Waffenlieferungen an die Ukraine sieht er skeptisch: "Ich habe die Befürchtung, dass der Krieg weiter eskaliert. Was ist denn, wenn der Putin mal richtig ausflippt?"