
Bündnis beklagt zahlreiche Klinikschließungen
n-tv
Das Bündnis Klinikrettung ist alarmiert: Allein in diesem Jahr müssen offenbar 22 Krankenhäuser schließen. Noch viel mehr sind von dem Aus bedroht. Einige Kliniken machten "jährlich Milliardengewinne", die Grundversorgung aber werde "zusammengespart", bemängeln Kritiker.
In Deutschland haben in diesem Jahr einer aktuellen Erhebung zufolge 22 Krankenhäuser aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen. Knapp hundert weitere seien derzeit akut von Schließungen bedroht, teilte das Bündnis Klinikrettung mit. Am stärksten von Schließungen betroffen sind demnach Häuser im ländlichen Raum. Die meisten Schließungen gebe es in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Das Bündnis, dem eine Reihe regionaler Initiativen angehört, fürchtet eine medizinische Unterversorgung auf dem Land. Die Schließungen bedrohten Menschenleben und schwächten Kommunen, sagte Jorinde Schulz von der Gruppe "Gemeingut in BürgerInnenhand". "Der Krankenhauskahlschlag grassiert". Dies sei eine Folge der Privatisierung des Systems. Einige Krankenhäuser machten "jährlich Milliardengewinne", die Grundversorgung aber werde "zusammengespart", kritisierte Schulz.
Seit 2020 gab es nach Angaben des Bündnisses 66 Krankenhausschließungen, wovon 5400 Beschäftige betroffen gewesen seien. Gründe seien unter anderem eine "öffentliche Unter- und Fehlfinanzierung", die große und hochspezialisierte Privatkliniken bevorteile.
