"Auch im Krieg kann man Geschäfte machen"
n-tv
Vor drei Jahren war Oleksij Tryhubenko einer der Kandidaten in der ersten ukrainischen Staffel "Bachelorette". Er kam zwar ins Finale, erhielt aber nicht die letzte Rose. Bereits vor seiner Zeit im Reality-TV hatte er zusammen mit einem Freund eine Firma in Kiew gegründet, die Autos an Taxifahrer vermietet. Mit ntv.de spricht er darüber, wie sich das Geschäft seit Beginn des russischen Überfalls verändert hat.
ntv.de: Vor einem Jahr ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Wie haben Sie das erlebt?
Oleksij Tryhubenko: Als die Kämpfe in Kiew begannen, war ich zusammen mit meiner Familie auf dem Weg in die Westukraine. Ich hatte nur wenig Geld in der Tasche und dachte, dass ich sonst alles verloren hätte. Meine Freunde riefen mich an und sagten mir, dass unklar ist, was morgen passieren wird. Wenn ich heute daran denke, dann stelle ich fest, ich hätte zu Hause bleiben sollen, ich hätte mir nicht so viele Sorgen machen müssen. Aber damals wusste ich nicht, was ich tun sollte. Als Leute mich dann um Hilfe baten, begannen wir, die Menschen aus Kiew zu holen, zum Bahnhof oder in sichere Städte in der Ukraine zu fahren. Wir stellten Familien Evakuierungsfahrzeuge zur Verfügung. Viele Menschen kamen zu uns, nahmen die Autos und fuhren in die Westukraine.
Jetzt wohnen Sie wieder in Kiew?
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.