Asylprotest zieht fast vor Kretschmers Dresdner Wohnhaus
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Teilnehmer einer Protestversammlung gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Dresdner Norden sind am Sonntag zum Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gezogen. Auf einem bei X (vormals Twitter) geposteten Video ist zu sehen, wie Dutzende Menschen hinter einem Banner mit der Aufschrift "Nein zum Heim", unter "Kretschmer muss weg"-Rufen eine Wohnstraße entlang laufen. "Politiker dürfen sich auch zu Hause nicht mehr wohlfühlen, wenn sie über die Köpfe hinweg entscheiden", hetzte ein Mann die Menge über Mikrofon auf. Nach Medienberichten riegelte die Polizei das Gebiet um Kretschmers Wohnhaus ab.
Eine pöbelnde Menge sei in Kretschmers privates Lebensumfeld "eingedrungen", postete Justizministerin Katja Meier (Grüne) am Nachmittag auf X. Solche "Heimsuchungen" seien kein Ausdruck legitimer politischer Auseinandersetzung, sondern "ein schändlicher Angriff auf unsere Demokratie". Vize-Ministerpräsident und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sprach laut Mitteilung von einer "inakzeptablen Missachtung der Demokratie".
Die Versammlung vor der alten Schule, zu der die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" aufgerufen hatte, deren Aufzug und ein Gegenprotest blieben "ohne Vorkommnisse", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei auf Anfrage. Vor drei Wochen hatten Unbekannte versucht, an dem für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Gebäude Feuer zu legen. Die Flammen erloschen jedoch, ehe sie die zuvor mit brennbarer Flüssigkeit versehene Fassade erreichten.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.