
Arzt wegen Tausender fingierter Hausbesuche angeklagt
n-tv
Ein Arzt in Bayern rechnet über drei Jahre hinweg Tausende Hausbesuche ab. Die Kassenärztliche Vereinigung wird skeptisch und prüft nach. Es stellt sich heraus, dass viele Besuche nie stattfanden. Es könnte ein Millionenschaden entstanden sein.
Ein Arzt in Bayern soll durch Abrechnungsbetrug einen Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro verursacht haben. Der Mediziner aus dem niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau habe unter anderem in 6000 Fällen Hausbesuche abgerechnet, obwohl er die Patienten nicht persönlich aufgesucht habe, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg mit. Sie erhob Anklage wegen Betrugs in 13 Fällen gegen den Beschuldigten.
Anlass für die Ermittlungen war eine Anzeige der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), für die der Beschuldigte als sogenannter Poolarzt arbeitete. Ein Poolarzt übernimmt Bereitschaftsdienste und rechnet sie bei der KVB ab. Als die KVB zahlreiche Auffälligkeiten bei den Abrechnungen feststelle und Anzeige erstattete, nahm die bei der Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) Ermittlungen auf.
