Anlegern vergeht bei HelloFresh der Appetit
n-tv
Der Kochboxenversender HelloFresh kappt seine Ergebnisprognose. Grund sind Probleme bei der US-Fertiggerichtsparte nach Problemen in einem Werk. Anleger reagieren äußerts verschnupft - auch weil das MDAX-Unternehmen erst vor wenigen seine Prognose bestätigt hatte.
Wegen Problemen im Geschäft mit Fertiggerichten hat der Kochboxenversender HelloFresh seine Gewinnprognose zurückgeschraubt. Anleger nahmen daraufhin Reißaus und brockten dem Kochbox-Versender den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktie fiel zeitweise um bis zu 23 Prozent auf ein Acht-Monats-Tief. Wer vor zwei Jahren eine HelloFresh-Aktie gekauft und seitdem daran festgehalten hat, hat mittlerweile über 80 Prozent verloren. Damals hatten die Scheine aber auch außerordentlich von Effekten aus der Corona-Pandemie profitiert.
Die US-Fertiggerichtesparte, auf die der MDAX-Konzern große Hoffnungen setzt, hat dem Unternehmen zufolge mit einer schwächelnden Nachfrage sowie steigenden Kosten und Produktionsproblemen zu kämpfen. Daher werde das bereinigte operative Konzernergebnis in diesem Jahr voraussichtlich bei 430 Millionen bis 470 Millionen statt 470 Millionen bis 540 Millionen Euro liegen. Die Umsätze würden wohl nur noch um zwei bis fünf Prozent statt zwei bis acht Prozent steigen.
Die Hauptgründe seien eine schleppende Neukunden-Akquise sowie Verzögerungen beim Aufbau einer neuen Produktionsstätte. So habe es in dem Werk in Arizona vorübergehend Engpässe bei Wasserversorgung und Personal gegeben und in der bestehenden Fertigung in Illinois Kapazitätsengpässe, weil Wartungsarbeiten länger dauerten als einkalkuliert.