
Anklage: Ex-Soldaten wollten Söldnertruppe bilden
n-tv
Zwei frühere Bundeswehrsoldaten versuchen offenbar eine Söldnertruppe zu gründen, um im Jemen-Krieg mitzumischen. Dabei sollen sie den Botschaften einer Wahrsagerin gefolgt sein. Die Behörden nehmen die Männer fest. Nun müssen sie sich vor Gericht verantworten.
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwei frühere Bundeswehrsoldaten erhoben, die versucht haben sollen, eine hundert bis 150 Mann starke Söldnertruppe unter ihrem Kommando zu bilden. Damit hätten sie völkerrechtswidrig in den Bürgerkrieg im Jemen eingreifen wollen, erklärte die Behörde in Karlsruhe. Arend-Adolf G. und Achim A. hätten die Botschaften einer Wahrsagerin als "verbindliche Handlungsanweisungen" verstanden und zudem finanzielle Interessen verfolgt.
Die Angehörigen der Söldnertruppe hätten monatlich bis zu 40.000 Euro Lohn bekommen sollen, hieß es weiter. Die beiden Männer wollten demnach mit ihrer Truppe Teile der von Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiete erobern und letztlich Friedensverhandlungen erzwingen. Damit wären "auch aus Sicht der Angeschuldigten zwangsläufig Tötungshandlungen im Rahmen von kriegerischen Auseinandersetzungen sowie zivile Verluste verbunden gewesen", teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit.
G. und A. hätten außerdem geplant, mittelfristig ein privates Militärunternehmen für weltweite Einsätze aufzubauen. Finanziert werden sollte das Ganze durch Dritte. A. habe über längere Zeit "hartnäckig" versucht, mit Verantwortungsträgern von Saudi-Arabien in Kontakt zu treten, diese hätten aber nicht reagiert, hieß es.
