Angeklagter bestreitet Säure-Attacke auf Günther
n-tv
2018 wird der damalige Innogy-Manager Bernhard Günther unweit seines Hauses Opfer eines Säureanschlags. An der Tat soll ein 42 Jahre alter Belgier beteiligt sein. Vor Gericht weist der Mann jedwede Schuld von sich.
Im Prozess um den Säureanschlag auf den früheren Innogy-Manager Bernhard Günther in Haan bei Düsseldorf hat der Angeklagte seine Unschuld beteuert. "Meine DNA wurde missbraucht", sagte der 42-jährige Belgier im Wuppertaler Landgericht aus. In einem am Tatort entdeckten Handschuh war seine DNA sichergestellt worden. "Ich bin involviert in eine Sache, die ich nicht getan habe. Ich war nie in Haan, kenne den Mann nicht, bin ihm nie in meinem Leben begegnet", sagte er.
Günther, damals Finanzvorstand der RWE-Tochter Innogy, war im März 2018 von zwei maskierten Gestalten rund 200 Meter vor seiner Haustür in einer Grünanlage angegriffen und mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet worden. Günther wurde mit schweren Verätzungen in eine Spezialklinik gebracht, er schwebte zeitweise in Lebensgefahr.
Zur Tatzeit habe er im Bett gelegen und geschlafen, später sei er in einem Café gewesen und habe Fußball gesehen. "Ich bin da 100 Prozent sicher", versicherte der Angeklagte. Er habe sehr oft Handschuhe getragen, etwa wenn er an Autos gearbeitet habe und auch in einem Bordell, in dem er immer wieder mal ausgeholfen habe. Vor diesem Bordell am Niederrhein sei in sein Auto eingebrochen worden. Er wisse nicht genau, was alles daraus gestohlen worden sei. Dem Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung zwischen drei und 15 Jahren Haft wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung.