Angeklagte berichtet von freudlosem Leben
n-tv
Die Pflegekraft Ines Maria R. soll vier Schutzbefohlene getötet haben. Zum Prozessauftakt zeichnet die Angeklagte ihre Lebensgeschichte nach und berichtet von einem Suizidversuch in der Jugend sowie langjährigem Alkoholmissbrauch.
Im Prozess um die Tötung von vier Bewohnern eines Potsdamer Heims für Menschen mit Behinderung hat die Angeklagte eine freudlose Kindheit und Jugend geschildert. Sie habe von früher Kindheit an unter Krankheiten und schweren Ängsten gelitten, berichtete die 52-Jährige zum Prozessauftakt vor dem Potsdamer Landgericht. "Im Kindergarten hatte ich keine Freunde - weil ich mich anders fühlte", sagte sie. Auch von ihrer Mutter habe sie sich nicht geliebt gefühlt.
Nachdem sie mit 14 Jahren einen Suizidversuch unternommen habe, sei sie für acht Monate in die Charité gekommen und dort in einem Modellversuch mit Medikamenten aus der Schweiz behandelt worden. "Das war mein Trauma", sagte Ines Andrea R. 1990 habe sie nach einer abgebrochenen Ausbildung zur Pflegerin in einer Potsdamer Einrichtung für schwerbehinderte Kinder und Jugendliche als Pflegekraft begonnen. "Ich habe mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen gearbeitet - aber mir selbst konnte ich nicht helfen", schilderte die 52-Jährige ihre damaligen Empfindungen.