Abgeordnete reagieren auf Brief zu LNG-Terminal auf Rügen
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Vor Rügen laufen bereits die Arbeiten für das umstrittene Flüssigerdgas-Terminal in Mukran. Gasleitungen werden im Meer verlegt. Doch die Zweifel an der Notwendigkeit des Terminals wachsen.
Binz/Mukran/Berlin (dpa/mv) - Die Gegner des Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Mukran auf Rügen haben Unterstützung aus dem Bundestag bekommen, und zwar gleichermaßen aus den Reihen der Koalition und der Opposition. "Man sollte nicht über das Ziel hinausschießen und neue Investitionsruinen schaffen", mahnte der Grünen-Politiker Jürgen Trittin im "Tagesspiegel". Der frühere Bundesumweltminister sagte, er sehe dank der Arbeit von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) keinen Grund für weitere Terminals. "Die Gasversorgung Deutschlands ist gesichert. Die Angst-Szenarien, die gerade kursieren, gehen von vollkommen unrealistischen Grundannahmen aus", sagte Trittin.
Auch der Ueckermünder CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor bezweifelt den Bedarf an einem weiteren LNG-Terminal an der Ostseeküste. "Da meine CDU-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern herausgefunden hat, dass etwa in Lubmin in diesem Jahr bislang lediglich acht von ursprünglich 41 geplanten Tankern dort LNG entladen haben, sind Zweifel an der Notwendigkeit eines neuen Terminals mehr als angebracht", zitiert ihn der "Tagesspiegel". Es sei Sache jener, die für das Projekt getrommelt hätten, "den Nachweis für die Plausibilität der Notwendigkeit der geplanten Investitionen zu führen". Amthor äußerte zudem grundsätzliche Kritik: "Bei grüner Energiepolitik stellt sich leider ganz regelmäßig die Frage, ob sich Fakten überhaupt gegen Ideologie durchsetzen können. So auch beim umstrittenen LNG-Terminal vor Rügen."
In der Vorwoche hatte sich der Bürgermeister des Badeortes Binz, Karsten Schneider, in einem Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt und ein Stopp für das Vorhaben angemahnt. "Die Notwendigkeit eines LNG-Terminals auf Rügen ist de facto nicht mehr gegeben", hatte er darin festgestellt und auf volle Gasspeicher zu Beginn der Heizsaison verwiesen. Selbst die Bundesnetzagentur bewerte die nationale Gasversorgungssicherheit als stabil, schrieb Schneider. Bestehende LNG-Terminals seien in diesem Jahr bisher nur zu 58 Prozent ausgelastet gewesen.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.