20-Jähriger ergaunert Millionen mit erfundenem Testcenter
n-tv
Ein Gericht spricht einen 20-Jährigen des Betruges schuldig: Er kassiert für ein Corona-Testzentrum in Freiburg insgesamt 5,7 Millionen Euro ab. Das Problem dabei: Die Einrichtung hat es nie gegeben.
Weil er rund 5,7 Millionen Euro für ein nie betriebenes Corona-Testzentrum in Freiburg kassiert hat, hat das Amtsgericht einen 20-Jährigen wegen Betrugs schuldig gesprochen. Nach der Bewährungszeit von einem Jahr entscheide das Gericht, ob es eine Jugendstrafe verhängen werde, erklärte ein Sprecher. Zudem muss der Mann 1500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung bezahlen und aus erzieherischen Gründen - in Jugendsachen eher unüblich - die Kosten des Verfahrens tragen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hatte der Staatsanwaltschaft zufolge den Angaben des Mannes vertraut und die fast sechs Millionen Euro im vergangenen Jahr für den Zeitraum März bis Juni 2021 überwiesen - eine laut KV-Sprecher recht hohe Summe im Zusammenhang mit Corona-Abrechnungsbetrug. Eine Bank äußerte später den Verdacht der Geldwäsche, woraufhin das Geld zurückgebucht worden sei.
Die Staatsanwaltschaft hatte einen Warnschussarrest von zwei Wochen gefordert sowie eine Geldauflage von 800 Euro. Der Verteidiger plädierte für eine "angemessene" Geldauflage und gegen Arrest.