1. FC Köln eskaliert bei Acht-Tore-Wahnsinn
n-tv
100.000 Tickets hätten verkauft werden können, heißt es vom 1. FC Köln beim Bundesliga-Restart. "Nur" 50.000 Zuschauer können dann mit ansehen, wie das Team von Trainer Steffen Baumgart Werder Bremen komplett auseinandernimmt. Beim Gegner läuft mit Ausnahme eines Tores von Niclas Füllkrug nichts zusammen.
Ein Tor vom Mittelkreis, ein Seitfallzieher vom Arbeitstier, und am Ende ein historischer Kantersieg für die kölsche Fußball-Seele: Der 1. FC Köln hat sich mit einem rauschhaften Auftritt gegen Werder Bremen seines Winter-Frusts entledigt. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart feierte ein 7:1 (5:1) im eigenen Stadion, es war Kölns höchster Bundesliga-Sieg seit fast 40 Jahren.
Für den FC war es zudem der erste Erfolg seit Mitte Oktober - vor der WM-Pause waren die Kölner den Abstiegsplätzen immer näher gekommen. Am Samstagabend trafen nun Linton Maina (9.), Steffen Tigges (15./21.), Ellyes Skhiri (30./54.) und Denis Huseinbasic (36.), hinzu kam ein Eigentor von Bremens Marco Friedl (76.). Höher hatte der FC zuletzt im Oktober 1983 gegen Eintracht Frankfurt (7:0) gewonnen. Für Bremen traf nur Niclas Füllkrug (38.), anderthalb Monate nach seinen starken WM-Auftritten war er weitgehend abgemeldet.
Die Kölner hatten in den letzten Wochen vor der Winterpause den Preis für ihre jüngsten Erfolge bezahlt. Nach der Qualifikation für Europa im Sommer und einem ordentlichen Saisonstart strapazierte die Mehrfachbelastung den Kader im Herbst spürbar - Ergebnis waren vier Niederlagen aus den letzten fünf Ligaspielen.
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".