„Ich bin auch keine Task-Force“
Die Welt
Auf den antisemitischen Vorfall mit Gil Ofarim reagierte Sachsens Beauftragter für jüdisches Leben, Thomas Feist (CDU), mit der Forderung an Medien und Hotelverband, der Sache „bitte mal nachzugehen“. Dafür erntete er harsche Kritik. Im Interview verteidigt er sein Vorgehen.
WELT: Das Leipziger Hotel „The Westin“ soll den jüdischen Musiker Gil Ofarim abgewiesen haben, weil er eine Kette mit Davidstern trug. Wie bewerten Sie den Fall, Herr Feist?
Thomas Feist: Das ist inakzeptabel. Viele Studien zeigen, dass Antisemitismus schon lange in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Das ist genau ein Beispiel dafür. In diesem Fall kommt er aus einer Ecke, aus der man es überhaupt nicht erwartet. Dass das in einer weltoffenen Stadt wie Leipzig im Jahr 2021 möglich ist, verschlägt einem die Sprache.