„Ein modernes Europa hat keine Mauern und keine Zäune“
Die Welt
Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow erklärt, wie sie ihre Partei aus der Krise führen will. Bei der künftigen Ausrichtung der Linken soll auch das Thema Freiheit eine größere Rolle spielen. Und wo soll der Staat eigentlich nicht eingreifen?
WELT: Frau Hennig-Wellsow, viele Menschen dürften bei der Linken weniger an Freiheit denken, sondern eher an staatliche Beschränkungen oder die SED.
Susanne Hennig-Wellsow: Die SED gehört seit 30 Jahren der Vergangenheit an, und meine Partei hat zu den schweren politischen Fehlern, die in der DDR gemacht wurden, etwa dem Fehlen bürgerlicher Freiheiten, eine absolut klare kritische Haltung. Was das staatliche Handeln heute angeht, so ist es meine Überzeugung, dass es bestimmte öffentliche Garantien seitens des Staats braucht.