
Zum Start der Filmfestspiele von Venedig – Wenn bloß die Politik nicht wäre
Frankfurter Rundschau
Zum Start der Filmfestspiele von Venedig
Der Glamour eines Filmfestivals kann leicht wie ein Fremdkörper wirken, wenn der Schrecken von Kriegen die Nachrichten dominiert. In Venedig ist dieser Widerspruch immer wieder besonders deutlich spürbar, denn anders als die Berlinale hat die Mostra das Wort „politisch“ nicht zu ihrem Markenkern gemacht. Als letztes der drei großen Filmfestivals wird es ab heute wieder die Dreieinigkeit von Kunst, Unterhaltung und dokumentarischer Welterfassung beschwören – und ansonsten die Spätsommersonne mit dem Glanz von Oscar-Preisträgerinnen und -Preisträgern wie Julia Roberts, Kathryn Bigelow, George Clooney, Christoph Waltz und Guillermo del Toro wetteifern lassen, denen man hier näherkommt als im größeren Zirkus von Cannes.
