Zentralrat der Juden vermisst Neuanfang an Rabbinerschule
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Potsdam/Berlin (dpa/bb) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland sieht noch keinen echten Neuanfang an der Potsdamer Rabbinerschule Abraham Geiger Kolleg nach den Vorwürfen sexualisierter Belästigung und Machtmissbrauchs. Zentralratspräsident Josef Schuster kritisierte am Mittwoch, dass die Union progressiver Juden die Neustrukturierung gestalten soll. Aus Schusters Sicht ist die UpJ zu eng mit dem langjährigen Rektor des Geiger Kollegs, Walter Homolka, verbunden.
Der Zentralrat der Juden hatte vorige Woche Ergebnisse der Untersuchung einer Anwaltskanzlei veröffentlicht. Darin sieht er schwere Vorwürfe gegen Homolka bestätigt. Es geht im Wesentlichen um Vorwürfe des Machtmissbrauchs. Homolka bestreitet die Anschuldigungen. Er war Gründer und Rektor des Rabbinerkollegs sowie Vizedirektor der School of Jewish Theology an der Universität Potsdam, die mit dem Kolleg zusammenarbeitet. Aus der Leitung des Geiger Kollegs hat sich Homolka zurückgezogen. Er gab auch das Amt als Vorsitzender der UpJ ab.
Seine Nachfolgerin an der Spitze der Union progressiver Juden, Irith Michelsohn, hatte am Dienstag mitgeteilt: "Wir werden die bisherigen Neustrukturierungspläne, die noch in vielen Bereichen konkret zu erarbeiten sind, gemeinsam mit Gabriele Thöne, der bisherigen Interimsdirektorin, weiterentwickeln." Nach Homolkas Rückzug vom Rabbinerseminar anzugehören sei der Weg frei für eine zeitnahe Neuordnung durch die UpJ. Schuster meinte hingegen "mit alten Gefolgsleuten Homolkas" sei kein Neuanfang am Kolleg möglich.
Im Mai waren Vorwürfe des Machtmissbrauchs und der sexualisierten Belästigung an dem Kolleg in einem Bericht der "Welt" öffentlich geworden. Die Uni Potsdam kam in einer eigenen Überprüfung zu dem Schluss, dass sich der Vorwurf von Machtmissbrauch am Institut für Jüdische Theologie bestätigt habe, nicht aber der Vorwurf der Duldung sexualisierter Belästigung.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.
Berlin (dpa/bb) - In bestimmten Straßen am Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg, der für Drogenhandel bekannt ist, fallen die Straßenlaternen auffallend häufig aus. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Grünen-Anfrage hervor. Ob die Laternen tatsächlich nur öfter defekt sind oder gezielt beschädigt werden, blieb unklar.
Großensee (dpa/lno) - Bei einer Frontalkollision zwischen zwei Motorrädern in Großensee (Kreis Stormarn) sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Nach ersten Angaben war eine 57 Jahre alte Motorradfahrerin am Samstagabend aufgrund eines Fahrfehlers in den Gegenverkehr geraten, wie die Polizei mitteilte. Daraufhin kollidierte sie mit einem 60-jährigen Motorradfahrer auf der Gegenfahrbahn. Beide Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht. Zuvor hatte die "Hamburger Morgenpost" darüber berichtet.