"Zeit ist verloren": Forderung nach Kripo-Direkteinstieg
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Bad Staffelstein (dpa/lby) - Gewerkschaftlich organisierte Kriminalbeamte in Bayern fordern eine Polizeiausbildung, bei der eine direkte Spezialisierung auf die Kriminalpolizei möglich ist. "Es dürfen nicht mehr 10 oder 15 Jahre vergehen, in denen man unzählige Familienstreitigkeiten geschlichtet und unzählige Feuerwehrumzüge begleitet hat, bis man endlich bei der Kripo beginnen kann", sagte der kommissarische stellvertretende Landesvorsitzende des Bunds Deutscher Kriminalbeamter, Andreas Pfeifer.
Die Kriminalpolizei rekrutiert sich demnach ganz überwiegend aus dem gehobenen Dienst - und hier kommen in der Ausbildung Inhalte von Schutz- und Kriminalpolizei vor, erst später gibt es eine Spezialisierung. "Diese Zeit ist verloren. Das können wir uns nicht leisten", sagte Pfeifer. Zurzeit sei es so: "Wer russischen Hackern das Handwerk legen will, muss in Bayern erst jahrelang Verkehrsrecht pauken."
Das Ergebnis sehe man an der Überalterung fast aller Dienststellen der Kriminalpolizei. Die meisten stiegen erst bei der Schutzpolizei ein, sagte Pfeifer. Wenn sie dann zur Kripo kämen, müssten sie viele Inhalte neu lernen. In einigen anderen Bundesländer gebe es aber einen Kripo-Direkteinstieg.
Zudem forderten die Kriminalbeamten "angemessene Arbeitsbedingungen", denn es gebe Nachwuchsprobleme. "Die Jungen wollen überwiegend zur Schutzpolizei", sagte Pfeifer. Dort komme man meist schneller in eine Vorgesetztenrolle, auch in Punkten wie Arbeitsbelastung und Verdienstmöglichkeiten sei die Arbeit bei der Kripo für junge Kolleginnen und Kollegen wenig attraktiv. Die bayerischen Vertreter des BDK treffen sich am Dienstag und Mittwoch im Kloster Banz in Oberfranken zum Landesdelegiertentag, unter anderem wird der Landesvorstand neu gewählt.
Böhme (dpa/lni) - Ein 37-Jähriger soll mehr als 40 Frauen heimlich in Umkleide- und Duschräumen eines Fußballvereins in Böhme im Heidekreis gefilmt haben. Bei dem Mann seien Beweismittel sichergestellt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Über den Fall hatte zuerst die "Walsroder Zeitung" und dann der NDR berichtet. Vorgeworfen wird dem Beschuldigten die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahme. Dies kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Weil sie ihr neugeborenes Baby in Monheim in einem Vorgarten ausgesetzt hat, ist eine junge Mutter in Düsseldorf verurteilt worden. Die Strafe, die gegen die 17-Jährige verhängt wurde, wollte das Landgericht nicht mitteilen. Dies sei mit den Prozessbeteiligten so abgesprochen, sagte eine Sprecherin. Der Prozess gegen die Minderjährige fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Unter Verweis auf den Jugendschutz nannte das Gericht auch keine Urteilsgründe.
Waldshut-Tiengen (dpa/lsw) - Ein mutmaßlicher Drogendealer ist von einer Zivilstreife am Busbahnhof in Waldshut-Tiengen gestellt worden. Die Beamten hatten den 19-jährigen Verdächtigen nach Polizeiangaben von Donnerstag dabei beobachtet, wie er ein Päckchen mit Rauschgift in ein Gebüsch warf. Zudem sollen sie in der Nähe ein weiteres Drogenlager entdeckt haben. Insgesamt seien dort am Mittwoch 30 Gramm Haschisch und gut 20 Gramm verkaufsgerecht portioniertes Amphetamin gefunden worden.