Zögerten Polizisten bei Amoklauf in Texas?
n-tv
Während der Schießerei in einer Grundschule im texanischen Uvalde zögern Polizisten laut Aussagen von Zeugen, das Gebäude zu betreten. Umstehende Personen fordern die Beamten demnach zum Handeln auf. "Es hätte mehr getan werden können", sagt der Vater eines Opfers.
Bei dem Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas haben umstehende Zuschauer offenbar die Polizisten aufgefordert, das Gebäude zu stürmen. "Geht rein da", schrien Frauen den herumstehenden Polizisten zu, wie Augenzeuge Juan Carranza der Nachrichtenagentur AP berichtete. Der 24-Jährige habe die Szene von seinem Haus gegenüber der Grundschule beobachtet und gab an, die Beamten seien auch nach der Aufforderung nicht hineingegangen.
Der Vater eines Opfers sagte gegenüber AP, er sei zur Schule gerannt, nachdem er von der Schießerei gehört hatte. Als er dort ankam, habe er gesehen, wie die Polizisten vor dem Gebäude standen. Aus Verärgerung darüber, dass sie nicht eingriffen, habe er vorgeschlagen, selbst zusammen mit anderen umstehenden Personen in die Schule zu stürmen. "Es hätte mehr getan werden können", sagte Cazares. "Sie waren unvorbereitet." Seine Tochter, die in die vierte Klasse ging, war eines von insgesamt 21 Opfern, die bei dem Amoklauf am Dienstag getötet wurden.
Salvador Ramos hatte an der Grundschule Robb Elementary School in der Kleinstadt Uvalde mit einem Sturmgewehr 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen und wurde im Anschluss von der Polizei getötet. Der 18-Jährige hatte Ermittlern zufolge im März innerhalb weniger Tage in einem Geschäft zwei Sturmgewehre und Munition gekauft. Er hatte seine Tat kurz zuvor auf Facebook angekündigt, wie der texanische Gouverneur Greg Abbott sagte.