Wie Olaf Scholz indische Fachkräfte umwirbt
Die Welt
Beim Besuch in Delhi lädt der Kanzler junge, gut ausgebildete Inder dazu ein, in Deutschland zu arbeiten. Als Programmierer oder in der Solarindustrie. Ein entsprechendes Abkommen gibt es, aber bisher kommen nur wenige. Bei einem anderen Thema trifft Scholz auf weniger offene Ohren.
Regierungsbesuche haben unter der Ampel-Regierung den Charakter von Handelsreisen angenommen. Seit Wladimir Putin Deutschland das Gas abstellte, sind der Kanzler und einige Kabinettsmitglieder um die halbe Welt geflogen, um Energielieferungen zu besorgen. Am Samstagabend in Delhi geht es Olaf Scholz um eine andere Ressource: um Menschen.
In einem Café, das in einer Gartenanlage nahe dem berühmten Mughal-Mausoleum liegt, hat Scholz gut 30 junge Leute eingeladen. Einige haben schon Auslandserfahrung, ein Teil arbeitet in interessanten Projekten. Das sollen viele Inder künftig in Deutschland tun, dafür wirbt Scholz. Auf dem Subkontinent gebe es Millionen junger gut ausgebildeter Leute, in Deutschland könnten sie arbeiten: als Programmierer, auch als Installateure von Solaranlagen.