Wie Israel-Feinde in der Linkspartei das Ruder übernehmen
Die Welt
Linke-Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner posiert mit einem Schal mit Nahost-Landkarte – ohne Israel. Innerhalb ihrer Partei verstummen Kritiker des Antizionismus. In diesem Monat wird sich zeigen, ob es noch eine Abgrenzung zum radikalisierten Teil der israelfeindlichen Protestszene gibt.
Linke-Bundesvorsitzende Ines Schwerdtner posiert mit einem Schal mit Nahost-Landkarte – ohne Israel. Innerhalb ihrer Partei verstummen Kritiker des Antizionismus. In diesem Monat wird sich zeigen, ob es noch eine Abgrenzung zum radikalisierten Teil der israelfeindlichen Protestszene gibt. Als Kritiker des linken Antisemitismus fühlt man sich manchmal wie in einer politischen Zeitschleife. Es war im Mai 2010, als in Istanbul ein Schiffskonvoi in Richtung Gaza ablegte, um die israelische Seeblockade zu durchbrechen. Angeblich humanitäre Hilfe, tatsächlich ein Auftritt der türkischen Organisation IHH – bestens mit Islamisten vernetzt, auch wenn die Gruppierung sich das Mäntelchen der Menschenfreunde umhängte. Mit an Bord: Drei Politiker der Linkspartei. Allen voran die Bundestagsabgeordnete Inge Höger, damals eine der lautesten Stimmen im Chor des linken Antizionismus. Als die israelische Armee die „Mavi Marmara“ stürmte, ging es blutig zu. Aktivisten mit Messern und Eisenstangen, von Soldaten getötete Passagiere, weltweite Schlagzeilen. Höger erklärte später, sie habe davon nichts mitbekommen – sie sei schließlich auf dem „Frauendeck“ gewesen. Die selbst ernannte Feministin im Geschlechterabteil, von Islamisten getrennt. Manchmal ist Ideologie eben stärker als das eigene Label.













