
Wie der deutsche Schiedsrichter Siebert Uruguay zur Weißglut trieb
Die Welt
Schiedsrichter Daniel Siebert erlebt bei der WM einen bitteren Abend. Nach drei nicht gegebenen Elfmetern für Uruguay rasten die Südamerikaner aus. Ein Ex-Kollege Sieberts rechnet nun mit dessen WM-Aus in Katar.
Abtritt von Uruguays Spielern. Untröstlich waren sie nach dem Aus bei der WM in der Gruppenphase, wie der in Tränen aufgelöste Luis Suárez. Und sehr wütend. Allen voran Stürmer Edinson Cavani. Weil Südkorea spät zum 2:1 gegen Portugal traf und die Rahmenbedingungen im eigenen Spiel aus Sicht der Uruguayer alles andere als hinnehmbar waren, trottete das Team der Südamerikaner nach dem 2:0 gegen Ghana schwer geschlagen gen Kabine. Am Eingang zu den Katakomben musste der auf einem Ständer angebrachte Videoschirm passiert werden, auf dem sich die Schiedsrichter bei strittigen Szenen rückversichern können, ob ihre Entscheidung richtig war oder korrigiert werden muss. Cavani fixierte das Gerät und brachte es mit einem krachenden Schlag seiner Rechten zum Umkippen.
Vielleicht war es ganz gut, dass Schiedsrichter Daniel Siebert da nicht gerade herumstand, sondern zuvor schon wegen Uruguays aufgebrachten Spielermob in seine Umkleide geflüchtet war. Er und sein Team waren den uruguayischen Tiraden nahezu schutzlos ausgeliefert. Unter anderem Ersatztorwart Fernando Mulsera wurde fast handgreiflich und Jose Maria Giménez rammte einem Fifa-Offiziellen den Ellbogen in den Nacken. „Eine Bande von Dieben!“, rief Verteidiger Giménez den Deutschen noch hinterher.
