Maradonas Geist wacht jetzt stolz über Lüdenscheid
Die Welt
Im Lüdenscheider Derby kehrt die Hand Gottes auf die Erde zurück. Ein Spieler erzielt ein Tor, wie es sonst nur Diego Maradona gelungen war. Auch danach nimmt er sich ein Vorbild an der Fußball-Legende. Der Schiedsrichter entscheidet, als wäre er vom Geist des Argentiniers benebelt.
Im Lüdenscheider Derby kehrt die Hand Gottes auf die Erde zurück. Ein Spieler erzielt ein Tor, wie es sonst nur Diego Maradona gelungen war. Auch danach nimmt er sich ein Vorbild an der Fußball-Legende. Der Schiedsrichter entscheidet, als wäre er vom Geist des Argentiniers benebelt. Mario Pepe hätte wohl auch nicht gedacht, dass er mal auf eine Stufe mit Diego Maradona gehoben werden würde. Wer sich allerdings in derartiger Perfektion um den Vergleich mit der argentinischen Fußball-Legende bemüht, darf sich nicht wundern. Was ist passiert? Ein Kunstrasenplatz in Lüdenscheid, SC gegen Rot-Weiß. Nicht ganz WM-Viertelfinale 1986, aber immerhin Stadtderby der lokalen Kreisliga A. Es stand also ähnlich viel auf dem Spiel. Pepe bekommt eine Ecke von der linken Seite serviert, steigt wie Superman in die Lüfte. Der SC-Kapitän ist vor dem gegnerischen Keeper am Ball, haut ihn mit dem rechten Arm ins Tor. Maradona klatscht im Himmel. Die Hand Gottes ist in Lüdenscheid auf die Erde zurückgekehrt. Und der Schiedsrichter? Offenbar völlig benebelt vom Geist Maradonas gibt er das Tor. Das 1:1 bleibt bestehen. Auch ein klärendes Gespräch mit Pepe hilft dem Unparteiischen nicht mehr. Der Volleyballer räumt seine Sportartverwechslung nicht ein. Es ist Pepes Maradona-Moment, den will er wohl nicht gegen einen Fair-Play-Preis eintauschen. Wer soll es ihm verübeln? Auch sein Vorbild gab erst 19 Jahre später zu, den Ball zum 1:0 gegen England mit der Hand gespielt zu haben. „Ich wäre niemals mit meinem Kopf an den Ball gekommen, also habe ich die linke Faust genommen“, sagte Maradona im Jahr 2005. Zuvor hatte er immer beteuert, die Kugel ein bisschen mit dem Kopf und ein bisschen mit der Hand Gottes gespielt zu haben. Vielleicht fragt die Lüdenscheider Lokalpresse im Jahr 2034 noch einmal bei Pepe an.
