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Wie der 1. FC Köln die Bundesliga überrannt hat
n-tv
Nicht nur am Rhein reibt man sich die Augen: Was ist nur mit dem FC passiert? Erfolgreicher und beständiger als diese Saison waren die Kölner seit drei Jahrzehnten nicht. Für ältere Fans ist die bedingungslose Offensive wie Balsalm. Für jüngere ist sie eine Verheißung.
Dass etwas möglich sein würde wie schon seit langer, langer Zeit nicht mehr, dies wurde den Kölner Fußballanhängern spätestens im Februar klar. Die Tochter von Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC, veröffentlichte aus der Corona-Isolation ein Video bei Instagram: Die Aufnahme zeigte ihren Vater, wie er vor dem Fernseher den Gegner nieder- und die eigenen Spieler nach vorne schrie. Der massige Hund stellte sich mehrfach auf und versuchte mutmaßlich, sein tobendes Herrchen mit sämtlichen Pfoten zu beruhigen. Nachgewiesenermaßen vergeblich.
Köln siegte auch ohne ihren Cheftrainer an der Seitenlinie 1:0 gegen den SC Freiburg, einem Überraschungskandidaten für die Champions League. Und wie: Der 19-jährige Jan Thielmann hatte den Ball an der Mittellinie mit der Hacke an Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck vorbeigelegt, rannte ihm davon, legte am Strafraum quer auf Anthony Modeste, der den Ball wie selbstverständlich direkt annahm und ins Eck zirkelte. Es war ein chirurgisch effektiver Konter. Der FC lag nach diesem 21. Spieltag nur zwei Punkte hinter einem Champions-League-Platz, mit nur einem Punkt weniger als in der kompletten Vorsaison.
Was war da passiert mit dem Verein, der im Vorjahr noch Feuerwehrtrainer Friedhelm Funkel aus der Fußballrente geholt hatte und mit Ach und Krach über die Relegation die Klasse hielt? Wie konnte ein fast identischer Kader plötzlich in Schlagdistanz auf den Goldstandard der Fußballwettbewerbe liegen?