Wie Altgriechen und Päpste die Welt belogen
n-tv
In den sozialen Medien sorgen Fake News seit Jahren für Hass und Misstrauen. Doch Verschwörungstheorien existierten schon lange vor der Erfindung des Internets. Die Wurzeln reichen bis in die Antike und ins Mittelalter zurück.
Spätestens seit dem US-Wahlkampf 2016 sind Fake News als politisch aufgeladener Kampfbegriff allgegenwärtig. Vor allem Ex-Präsident Donald Trump nutzte die Bezeichnung, um seine politischen Gegner zu diskreditieren. In den sozialen Medien manipulieren Falschinformationen Menschen und prägen den öffentlichen Diskurs.
Fake News sind aber kein neues Phänomen. Bereits in der Antike spielte die gezielte Verbreitung von Desinformationen eine wichtige Rolle. Der altgriechische Staatsmann Themistokles etwa schaltete seinen schärfsten Konkurrenten Aristeides aus, indem er das Gerücht verbreitete, dieser wolle die Volksherrschaft beseitigen und eine Tyrannei errichten. Der Athener wurde anschließend aus seiner Heimat verbannt.
Gezielte Desinformationen prägen jede Epoche. Dabei spiegeln die größten Fakes auch die Machtverhältnisse der jeweiligen Zeit wider. Im Mittelalter wurde politische Herrschaft durch Religion legitimiert, gerne auch mit Lügen: In der Konstantinischen Schenkung, einer Urkunde, angeblich zwischen den Jahren 315 bis 317 vom römischen Kaiser Konstantin I. ausgestellt, wird Papst Silvester und seinen Nachfolgern die Herrschaft über Rom, Italien und das gesamte westliche römische Reich übertragen.