Wenigstens eine, die in "House of Gucci" funktioniert
Süddeutsche Zeitung
Einen Oscar wird sie für ihre Verkörperung der Patrizia Reggiani kaum bekommen. Dies aber aus Gründen, für die sie nichts kann.
Als Lady Gaga 2008 im Kostüm einer Lackledermieze die Musikwelt eroberte, hatte wohl kaum jemand gedacht, dass man sich diese Frau nicht nur merken muss, sondern sie auch richtig ernst nehmen sollte. "Poker Face", der Song, den sie auch geschrieben hatte, machte sie sofort berühmt. Sie war damals erst 22, und alles hätte noch passieren können - und es ist ja auch so ziemlich alles passiert, was in 13 Jahre hineinpasst. Die wüsten Aufzüge wurden ihr Markenzeichen - mal war sie ein Pfau, dann war ihr Kleid ein rosa Gummi-Oktopus. 2010 tauchte sie in einem Fleischkleid mit Rollbraten-Plateauschuhen bei den MTV Awards auf. Sie lieferte einen Hit nach dem anderen ab, trat mit dem damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden bei den Oscars auf, wechselte zusätzlich ins Schauspielfach und ist nun in einem der am meisten ersehnten Filme des Jahres zu sehen: in Ridley Scotts "House of Gucci".