
Weniger Interesse an Latein? Lehrer setzen auf Information
n-tv
"Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur." Wissen bald nur noch wenige, dass so Cäsars "De bello Gallico" beginnt? Das Schüler-Interesse an Latein ist zurückgegangen.
München (dpa/lby) - Nach Englisch ist Latein an den Gymnasien immer noch die am zweithäufigsten gewählte Fremdsprache. Doch die Schülerzahlen gehen zurück, wie das Kultusministerium auf Anfrage mitteilte: Für das Schuljahr 2021/22 gab es im Vergleich zum Schuljahr 2017/18 einen Rückgang um 5,5 Prozent. 114.100 Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich demnach im vergangenen Jahr mit Latein-Vokabeln oder übersetzten Cäsar, Seneca oder Cicero.
Das Ministerium führt diese Entwicklung vor allem darauf zurück, dass es wegen der Corona-Einschränkungen weniger Info-Veranstaltungen an den Gymnasien gab - und die seien gerade für Latein sehr wichtig, um die Fachinhalte zu veranschaulichen.
Das sieht auch Harald Kloiber so, bayerischer Landeschef des Deutschen Altphilologenverbandes. Die Informationsveranstaltungen seien immens wichtig, sagte er. Bei Französisch etwa sei klar, dass es sich um eine moderne, kommunikationsorientierte Fremdsprache handle. Anders Latein. Der Fokus liege auch auf Kultur, auf Geschichte, auf Literatur. "Auf diesen Veranstaltungen können Vorbehalte sehr gut abgebaut werden."
