"Weihnachten haben die Russen uns geklaut"
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Fast nichts deutet in Odessa auf die bevorstehenden Festtage hin. Die Menschen müssen schauen, wie sie mit den tagelangen Blackouts zurechtkommen. Wie das geht, erzählt die ukrainische Deutschlehrerin Karina Beigelzimer.
Weihnachten ist dieses Jahr in Odessa kein Thema. Weihnachtsmärkte, Lichterketten, geschmückte Geschäfte gibt es kaum. Genauso wie es keine Weihnachtsstimmung gibt. Weihnachten haben uns die Russen geklaut. Für die Kinder hat die Stadt zumindest schon vor Tagen die Residenz des Heiligen Nikolaus geöffnet. Hier können die Kleinen Briefe an den Nikolaus, aber auch an die Soldaten an der Front oder an Kinder in befreiten Städten schreiben. Wer weiß, vielleicht wird zumindest für sie zum 25. Dezember und zum 7. Januar - wir feiern ja das katholische und das orthodoxe Fest - etwas veranstaltet. Wir werden sehen.
Im Moment haben wir ganz andere Sorgen. Immer wieder sind wir ohne Strom und ohne Wasser. Gerade kommen wir aus einem dreitägigen Blackout. Ein Freund hat mir vor ein paar Tagen eine LED-Lichterkette geschenkt, die normalerweise für den Weihnachtsbaum ist, jetzt aber einfach als Beleuchtung dient. Ich kann mich außerdem glücklich schätzen, weil bei mir die Heizung funktioniert, bei vielen meiner Freunde fällt auch diese aus. Das ist bitter, denn mittlerweile ist es kalt geworden.
Stromausfälle dauern zwar nicht immer mehrere Tage, dafür kommen sie häufig. Jetzt ist es zum Beispiel halb neun Uhr abends und wir haben seit zehn Uhr morgens kein Licht. Gut, dass ich gestern Nacht den Computer aufgeladen habe und so heute Morgen unterrichten konnte. Wer weiß, ob wir heute wieder Strom bekommen.
Heilsbronn (dpa/lby) - Nach der Verletzung eines 25-Jährigen mit einem Maßkrug auf einem Kirchweihfest in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) ermittelt eine Mordkommission. Die Staatsanwaltschaft gehe aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Tatausführung von einem versuchten Tötungsdelikt aus, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag mit.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.