Warum Migranten seltener geimpft sind
n-tv
Zum ersten Mal hat das RKI Daten dazu erhoben, wie die Impfbereitschaft bei Menschen mit Migrationsgeschichte ist. Es zeigt sich, dass die Impfquote bei dieser Gruppe tatsächlich niedriger ist. Für die Bundesregierung und ihr verpasstes Impfziel ist das vielleicht sogar eine gute Nachricht.
Menschen mit Migrationsgeschichte haben eine leicht geringere Impfquote als der Rest der Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Rahmen der "COVIMO-Studie". Erstmals wurde dort die Impfbereitschaft von jeweils 1000 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund verglichen und mit Fragen auf Deutsch, Arabisch, Türkisch, Russisch, Polnisch und Englisch untersucht. Eine der Erkenntnisse: Der RKI-Erhebung zufolge liegt die Impfquote bei der Gruppe mit Migrationsgeschichte um acht Prozentpunkte niedriger.
Auf den ersten Blick scheinen sich damit bisherige Annahmen zu bestätigen. Ganz so einfach ist das allerdings nicht. Denn die Daten zeigen auch: Es ist nicht die Migrationsgeschichte, die für den niedrigeren Wert verantwortlich ist. "Eine einfache Differenzierung 'Migrationshintergrund ja/nein' reicht nicht, man muss dahinter schauen", erklärt RKI-Forscherin Elisa Wulkotte, die an der Erhebung beteiligt war, in einem Online-Pressegespräch des Mediendienstes Integration. Dafür sei der Begriff "Mensch mit Migrationsgeschichte" zu vielfältig.
In Deutschland leben Menschen, die als sogenannte Gastarbeiter gekommen sind und seit 60 Jahren hier ihre Heimat haben. Sie kennen das Gesundheitssystem, weil ihre Kinder alle Vorsorgeuntersuchungen durchlaufen haben. Genauso können Menschen mit Migrationshintergrund aber auch Personen sein, die vor kurzer Zeit aus einem Kriegsgebiet fliehen mussten, in dem es keinen funktionierenden Staat und kein Gesundheitssystem gab.
Lange bleiben die Schäden durch das Hochwasser in Süddeutschland auf Gebäude und Infrastruktur beschränkt. Nun gibt es aber auch erste menschliche Opfer. Ein Feuerwehrmann stirbt bei einem Einsatz in der Nacht, ein weiterer wird vermisst. Zudem fehlt jeder Spur einer Frau. Retter befürchten das Schlimmste.