Warum ekeln wir uns eigentlich?
RTL
Jeder von uns ekelt sich vor irgendetwas und das, wo Ekel eigentlich etwas Gutes ist. Eine Expertin hat nun erklärt, wie wir gegen unseren Ekel ankämpfen können
Ob es nun die Spinne in der Wohnzimmerecke oder das verschimmelte Brot im Brotkasten ist – jeder von uns ekelt sich vor irgendetwas. Dabei ist Ekel eigentlich etwas Gutes. Er ist eine Schutzreaktion des Körpers vor Infektionen und soll uns davon abhalten, Sachen anzufassen und zu essen, die uns krank machen können. RTL-Reporterin Jenny Richter hat den Test gemacht und ist mit Mehlwürmern und Maden bewaffnet durch Hannovers Fußgängerzone gezogen. Ob sich am Ende jemand traute, die Würmer sogar zu essen, sehen Sie im Video. Aber wie wird man Ekelgefühle wieder los?
Nur wenige Ekelgefühle sind bei allen Menschen gleich, erklärt Familienberaterin Ruth Marquardt im RTL-Interview. Dazu gehören Leichengeruch, Urin und Kot oder Schweiß. Alle anderen Ekelgefühle seien komplett individuell und sind meist an eine schlechte Erfahrung aus Kindheitstagen gekoppelt. "Es muss einen Schreckauslöser gegeben haben, der Ihnen irgendwie emotional unter die Haut gegangen und kleben geblieben ist", erklärt Marquardt.
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Immerhin: Diesen Auslöser kann man auch wieder lösen, wie die Familienberaterin weiß. Allerdings warnt Marquardt davor, Ekelgefühle zwanghaft überwinden zu wollen, denn dadurch könnte sich das Gefühl noch verschlimmern. Stattdessen solle man auf kleine Hilfsmittel zurückgreifen, wie Tüten oder Gefäße, die eine Barriere zwischen der eigenen Haut und dem Ekelgegenstand bilden. Sich darin zu üben, den Gegenstand einfach nur anzuschauen, kann schon helfen, so die Familienberaterin. "Wenn ich aber merke, dass mich das belastet, mich eng macht und mich in meinem Leben einschränkt, hilft oft schon eine Stunde Hypnose", empfiehlt Marquardt. Denn in der Hypnose könne man die schlechten Bilder mit guten Bildern und guten Emotionen überschreiben – wie früher bei Kassetten. (jbü)